Tradition

 

Karate hat seine Wurzeln im Kung Fu. Diese Kampfkunst diente in den chinesischen Klöstern den Mönchen als körperlicher Ausgleich zum täglichen Ritual der Meditation. Durch Handelsbeziehungen gelangte es nach Okinawa, wo es durch Gichin Funakoshi zu einem überschaubaren Kampfsystem entwickelt wurde. Dies musste verdeckt geschehen, da die herrschenden Samurai den Bauern das Tragen von Waffen und generell das Erlernen von Kampftechniken verboten hatten. So wurde zu dieser Zeit Karate als eine Art Geheimlehre weitergegeben. Funakoshi entwickelte verschiedene Kata (eine festgelegte Abfolge von Abwehr- und Angriffstechniken), die für nicht Eingeweihte die Wirksamkeit der Karatetechniken kaum erkennen ließen. Alltagsgegenstände der Bauern wurden zu gefährlichen Waffen: So entstanden aus dem Dreschflegel Nunchaku (bekannt geworden durch Bruce Lee), aus einer Mistgabel Sai, aus unscheinbaren Holzstücken Bo.

 

Dies macht deutlich, dass Karate weit mehr ist als eine Sportart, auch wenn sie ausschließlich unter Wettkampfaspekten betrieben werden kann. Karate bietet einen tiefen Einblick in das traditionelle japanische Werteverständnis sowie soziokulturelle Gegebenheiten, die sich deutlich von denen der westlichen Welt unterscheiden.

In diesem Sinne beschäftigen wir uns im PSV mit Karate. Wir trainieren und lehren traditionell nach dem Vorbild unserer japanischen Meister und Trainer (Sensei). Unser Training ist puristisch und auf den Punkt gebracht. Schwerpunkt bietet das Shotokan Karate selbst mit seinen facettenreichen Inhalten.     

 

Dojo-kun

Dojo-kun bezieht sich auf die innere Haltung, wie wir unsere Trainingsstätte (Dojo) sehen und wertschätzen. Meist ist das Dojo eine Sporthalle. Wir können genauso einen beliebigen Ort zu unserem Dojo machen und dort trainieren. Das kann am Meer sein, im Wald, wo auch immer.

Das Dojo bietet uns so einen Rahmen, achtsam zu trainieren.

Dojo-kun sind Verhaltensregeln, die für uns maßgeblich sind. Das führt zu Klarheit im Trainingsbetrieb und beugt dadurch Verletzungen vor.

Wir gehen freundlich und respektvoll miteinander um. Wir verbeugen uns vor und nach dem Partnertraining voreinander; ebenso beim Betreten und Verlassen des Dojo. Sauberkeit und Achtsamkeit werden vorausgesetzt. Das Training ist so angelegt, dass Sprechen bis auf wenige Ausnahmen nicht notwendig ist.   

Das Training beginnt und endet mit einer gemeinsamen Meditation (Zazen) von wenigen Minuten. Dies dient der Sammlung und Vorbereitung auf das Training und schafft am Ende einen bewussten Ausklang.